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Synästhesie: ein neurologisches Phänomen

Als Synästhesie wird  eine besondere Form der menschlichen Wahrnehmung bezeichnet. Sie ist mit den Veranlagungen der Hochsensibilität und Hochbegabung eng verbunden und stellt wie diese ein angeborenes und damit integrales Persönlichkeitsmerkmal dar. Sinnesreize oder Emotionen werden dabei gleichzeitig von mindestens einer weiteren Sinnesempfindung begleitet. Der Begriff leitet sich aus dem altgriechischen synaisthánomai ab und setzt sich aus „syn“ für „mit, gleichzeitig“ und „aisthánomai“ für „empfinden, wahrnehmen“ zusammen.

Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, werden als Synästheten oder Synästhetiker bezeichnet. Schätzungen gehen davon aus, dass ungefähr vier Prozent der Bevölkerung synästhetisch veranlagt sind (nach Zahlen der Deutschen Synästhesiegesellschaft e.V.). 

Quellen:

- Reichardt, Eliane (2018): "Hochbegabt? Potenziale erkennen und fördern". München: Irisiana.

- https://www.synaesthesie.org/de/synaesthesie/was-ist-synaesthesie-wissenschaftliche-version

HÄUFIG EXISTIERENDE SYNÄSTHESIEFORMEN

​Es handelt sich also um die Kopplung und den parallelen Ablauf zweier oder mehrerer Sinneseindrücke. Diese werden miteinander verflochten und vom Gehirn gleichzeitig abgerufen. Es existieren über 80 unterschiedliche Synästhesieformen, wobei zu den gut erforschten z.B. folgende gehören:
 

  • FARB-GRAPHEM-SYNÄSTHESIE
    Buchstaben und/oder Zahlen verbinden sich mit einer Farbassoziation – der Buchstabe/die Zahl stellt dabei den auslösenden Reiz dar, der einen zweiten Reiz hervorruft – das Denken an bzw. Verknüpfen mit einer Farbe. So ist z.B. eine sieben bei bestimmten Personen mit dieser Wahrnehmungsform immer grün oder ein B immer blau.

     

  • FARBENHÖREN ODER FARBIGES HÖREN
    Geräusche oder Musik gehen mit der gleichzeitigen Empfindung/dem gleichzeitigen Sehen einer Farbe oder Form einher.
     

  • SEQUENZ-RAUM-SYNÄSTHESIE
    Wochentage, Monate und das ganze Kalenderjahr werden aus einer bestimmten Position heraus und in einer bestimmten räumlichen Anordnung betrachtet – es wirkt, als hätte die Person einen „Gesamtüberblick“, den ihr Gehirn so über diese zeitlichen Einheiten strukturiert abrufen kann.

     

  • ORDINAL LINGUISTIC PERSONIFICATION (OLP)
    Grapheme, d.h. also Zahlen und/oder Buchstaben werden neben einer bestimmten Farbe oder Form auch mit bestimmten Charaktereigenschaften oder positiven wie auch negativen Emotionen belegt, dabei wird ihnen außerdem ein Geschlecht zugeordnet (z.B. wird der Wochentag Dienstag mit der Farbe gelb assoziiert und dazu als "männlich" eingeordnet und dabei mit beschreibenden Eigenschaften wie z.B. "ordentlich", "hager" oder "zurückhaltend" belegt).

     

  • MIRROR TOUCH-SYNÄSTHESIE ODER AUCH SPIEGEL-BERÜHRUNGS-SYNÄSTHESIE
    Hier werden Körperempfindungen eines anderen Menschen, der sich z.B. gerade am Arm gestoßen hat, selbst an der gleichen Stelle wahrgenommen, obwohl am eigenen Körper keine gleichartige Berührung stattfand – allein durch die Beobachtung werden Sinnesreize an gleichen Körperstellen ausgelöst.

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